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Kreativität ist lernbar

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Homo Creator. Kreativität ist lernbar!

Viele Menschen sind der Auffassung, dass sie nicht kreativ sind. Ein Irrtum. Kreativität ist lernbar: Kreative Denkstrategien kann man sich aneignen, welche die Kreativität jedes Einzelnen freisetzen.

Der Mensch zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, Neues zu schaffen. Mozart schuf über 600 Musikstücke. Thomas Edison war Inhaber von 1093 Patenten und führte 9000 Experimente durch, um die Glühbirne zu vollenden. Bach schrieb jede Woche eine Kantante. Freud publizierte 330 Werke. Rembrandt malte 650 Gemälde und Picasso über 20’000 Bilder.

Was hat der Geist, der die Mona Lisa schuf, mit dem gemein, der die Relativitätstheorie ersann? Einstein antwortete auf die Frage, was ein Genius wie ihn vom Durchschnittsmenschen unterscheide: Ein normaler Mensch, der eine Nadel in einem Heuhaufen finden soll, beendet die Suche, sobald er die Nadel gefunden hat. Er hingegen würde den ganzen Heuhaufen durchwühlen, um nach sämtlichen möglicherweise darin verborgenen Nadeln zu suchen.

Reproduzierend versus produktiv Denken

Die meisten von uns denken üblicherweise reproduzierend, ausgehend von ähnlichen Problemen, mit denen wir in der Vergangenheit konfrontiert waren. Der Mensch sucht nach Lösungen, die in der Vergangenheit funktioniert haben: «Was habe ich bisher in meinem Leben gelernt, um dieses Problem zu lösen?» Das Vorgehen ist analytisch und die Wahl für die vielversprechendste Lösung wird auf Grundlage bisheriger Erfahrungen gefällt. Dabei schliessen wir mögliche Alternativen aus und neue Ideen werden oft gar nicht gesucht.

«Ich kenne 9000 Arten wie eine Glühbirne nicht funktioniert» wird Thomas Edison zitiert. Geniale Menschen denken immer produktiv – und nicht reproduzierend! Viele mögliche Lösungswege werden bewusst gesucht. Mit reproduzierendem Denken wird jedoch kaum eine originelle Idee generiert. Es braucht Mut sich abseits des Standard-Denkens zu bewegen und neue Verknüpfungen zu schaffen, um nicht immer alte zu verwenden.

Der Mensch engt das kreative Denken oft durch Wissen, Erfahrungen und den damit entstandenen Vorurteilen ein. Das produktiv denkende Individuum jedoch sucht permanent nach neuen Wegen und Perspektivenwechseln. Ist Kreativität nur als angeborenes Attribut eines Genies wie Michelangelo zu sehen? Edward de Bono als einer der bekanntesten Kapazitäten für kreatives Denken meint dazu: «Kreativität ist ein wesentlicher menschlicher Charakterzug. Kreativ zu sein, heisst ungewohnt zu denken und zu handeln. Über das Potenzial dazu verfügt jeder Mensch. Liesse sich Kreativität nicht erlernen oder anpassen, gäbe es keine Stilrichtungen und Künstler würden im Zeitalter der Höhlenmalerei festhängen».

Kreativitätsbarrieren

In der Schule wird Kreativität kaum gefördert. Da ist es wichtiger, Gelerntes auswendig zu lernen und wiederzugeben. Meistens heisst es dann richtig oder falsch und neben der richtigen Lösung sind weitere Möglichkeiten kaum gefragt. Angst vor Risiko und Fehlern sind weitere Blockaden, die das kreative Denken hemmen.

Woody Allen meinte einmal: «Wenn man nicht von Zeit zu Zeit auf die Nase fällt, ist das ein Zeichen, dass man nichts wirklich Innovatives tut». Auch die bei vielen vorherrschende Auffassung «Ich muss in meinem Job nicht kreativ sein» ist falsch. Wenn wir immer alles so machen, wie es schon immer gemacht wurde, gelangen wir auch stets zu den gleichen Resultaten. Viel mehr als Stabilität ist heute aber Dynamik gefragt und damit Wandel. Auf den Punkt gebracht:

«Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit».

Mehr als Brainstorming

Eine Idee kann durch die Abfolge verschiedener Prozessschritte gefunden werden. Meist durchlaufen wir diese Schritte unbewusst und über einen längeren Zeitraum hinweg. Kreativität ist die Fähigkeit, Wissen und Erfahrungen aus verschiedenen Lebens- und Denkbereichen unter Überwindung verfestigter Struktur- und Denkmuster zu neuen Ideen zu verschmelzen. Bekanntes wird dabei neu strukturiert, kombiniert, umgekehrt, gemischt, zweckentfremdet und ausgeweitet.

Kreativität ist nicht nur Talent, sondern zum grossen Teil auch Einstellungssache bei der man sich eine Vielzahl von Techniken und Methoden zu Nutze machen kann. Die wohl bekannteste und in Umfragen am häufigsten genannte Kreativitätstechnik ist Brainstorming. Gefolgt von der Mind Mapping, welche sich als Kreativitätsmethode jedoch nur bedingt eignet.

Dabei gibt es eine Reihe von viel effektiveren Tools, die nur wenig bekannt sind und in Unternehmen selten eingesetzt werden. Bevor eine Innovation erreicht wird, findet immer ein ergebnisorientierter kreativer Prozess statt. Die Kreativitätsmethoden erweisen sich dabei als wertvolles Hilfsmittel, wie man schneller nicht nur bessere, sondern auch umsetzbare Lösungen erreicht. Dabei sind Semantische Intuition, Reizwortanalyse, Brainwriting, Osborn Checkliste, Six Thinking Hats, Provokation, Kundennutzen-Matrix, Morphologischer Kasten nur eine Auswahl für spannende «Out-of-the-Box» Ideen. Setzt man sich einmal damit auseinander merkt man, dass nicht nur der Output an Wert zunimmt, sondern auch die eigene Zufriedenheit gefördert wird. Und je stärker der kreative Muskel gefordert wird, desto motivierter wird das ursprüngliche Problem als Herausforderung angenommen.

Fünf gute Gründe

  1. Sie finden Lösungen für Probleme, für die sie bisher keine Lösung zu finden glaubten.
  2. Sie erzeugen in einem kreativen Prozess neue umsetzbare Lösungen und erreichen damit eine Innovation. Und damit auch den Wettbewerbsvorteil einen dynamischen Markt zu bewegen – und nicht bewegt zu werden.
  3. Sie sind auch bei begrenzten Ressourcen in der Lage, eine tragfähige Lösung zu entwickeln und holen aus den vorhandenen Mitteln das Maximum heraus.
  4. Sie können alte Probleme und Aufgaben neu angehen, wenn Sie Ihre Einstellung und die Perspektive zur Herausforderung geändert haben.
  5. Sie sind seltener orientierungs- und ideenlos, da Sie über ein Repertoire an Kreativitätstechniken verfügen, auf das Sie in solchen Situationen zurückgreifen können. Und das gilt für Berufs- und Privatleben.

Das Suchen und Finden neuer Ideen wird noch zu oft dem Zufall überlassen und «Kreatives Denken» bleibt beim Lippenbekenntnis. Ein strukturiertes Kreativitätstraining zeigt auf, wie neue Ideen mit unterschiedlichen Methoden entwickelt, bewertet und umgesetzt werden können. Ohne Kreativität keine Innovation und ohne Innovation kein Fortschritt. Wagen sie es und entdecken sie den Homo Creator in ihnen.

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