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Inspiration

Das Gehirn ist ein fauler Sack

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| 4 min. Lesezeit

Lassen Sie sich bloss nichts vormachen. Auch wenn Ihr Gehirn mit seinen Milliarden von Neuronen und Billionen von Synapsen einen auf dicke Hose macht – im Grunde seines Wesens ist es ein denkfaules Gewohnheitstier. Sie müssen es provozieren, um es aus seinem gewohnten Trott zu reissen.

Das denkfaule Gewohnheitstier

Wenn Sie sich Ihr Gehirn als Person vorstellen – was für ein Typ Mensch kommt Ihnen in den Sinn? Ein eifriger Student, der wissensdurstig von Vorlesung zu Vorlesung eilt? Eine Kunstliebhaberin, die mit großen Augen durch Ausstellungen und Museen streift? Ein genialer Erfinder, der tagelang an neuen Sachen herumtüftelt? Eine attraktive Nachtschwärmerin, begierig auf der Suche nach Spaß und Abenteuer?

Wir müssen Sie leider enttäuschen. Ihr Gehirn ist nichts von alledem. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen: Ihr Gehirn ist das pure Gegenteil von dem unternehmungslustigen, eloquenten und gutaussehenden Supermodel, das Sie sich vorstellen. Ihr Gehirn ist ein Couch-Potato. Ein fauler Sack – um ganz offen mit Ihnen zu sein –, der seinen Hintern nur schwer vom Sofa hoch bekommt.

«Müssten Sie Ihrem Gehirn einen Namen geben – Al Bundy wäre ein passender!»Aus unserem Buch: Denkmotor – Nichts ist gefährlicher als eine Idee, wenn es die einzige ist.

Ein phlegmatischer Langweiler, der es sich am liebsten in der guten Stube vor dem Fernseher bequem macht. Vor sich eine Schale Snacks, in der Hand die Fernbedienung. Die Snacks sind seit Jahren die gleichen – kommen Sie bloß nicht auf die Idee, ihm plötzlich neue hinzustellen. Auch beim Zappen durch die Programme mag der Faulpelz in Ihrem Kopf keine Experimente. Es sind die immer gleichen TV-Shows und Serien, die ihn glücklich machen. Müssten Sie Ihrem Gehirn einen Namen geben – Al Bundy wäre ein passender!

Böse dürfen Sie Ihrem Gehirn deswegen nicht sein. Es ist aus gutem Grund faul. Seine Bequemlichkeit ist überlebenswichtig.

Greihn deknt in Mutsern

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Faulheit in Perfektion

Ihr Gehirn hat das Faulenzen zur Perfektion gebracht. Deshalb müssen Sie dem Gewohnheitstier unter Ihrer Schädeldecke ab und zu die Sporen geben, damit es das gemachte Nest verlässt. Denn so sehr das reproduzierende, sich an vergangenen Erfahrungen orientierende Denken Ihr tägliches Leben erleichtert, so sehr steht es Ihrer Kreativität im Weg.

Reproduzierendes versus produzierendes Denken

Reproduzierendes Denken

Reproduzierendes Denken bringt Sie auf herkömmliche Ideen, nicht auf originelle Einfälle. Es ist ein rein analytisches Vorgehen, das die vielversprechendste Lösung ausschließlich auf Grundlage vergangener Erfahrungen wählt. Wirklich innovative Lösungsansätze werden so von vornherein ausgeschlossen. Je vergesslicher Sie also in Bezug auf Ihre gemachten Erfahrungen sind, desto kreativer sind Sie.

Produzierendes Denken

Geniale Menschen denken produktiv, nicht reproduzierend. Sie suchen permanent nach neuen Wegen und weiteren Möglichkeiten. Wissen, Erfahrung und damit verbundene Vorurteile behindern eine solche kreative Herangehensweise. Deshalb gilt: Je vergesslicher Sie in Bezug auf Ihre gemachten Erfahrungen sind, desto kreativer sind Sie. Oder haben wir Ihnen das bereits gesagt?

Provokation heisst die Lösung

Damit Ihr Gehirn aus den gewohnten Denkmustern ausbrechen kann, braucht es eine Provokation. Einen äußeren Reiz, der zu einem Gedankensprung führt. Manchmal kann ein Reiz auch unbewusst seine Wirkung entfachen. Man spricht dann von einem Geistesblitz. Sie sollten sich aber besser nicht darauf verlassen, dass ein solcher aus heiterem Himmel kommt. Gescheiter ist es, wenn Sie die Provokation bewusst herbeiführen.

 

Das ist ein Text aus unserem Buch:
Denkmotor – Nichts ist gefährlicher als eine Idee, wenn es die einzige ist.

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