Warum Warm-ups wichtig sind
Ein guter Workshop beginnt nicht einfach mit der Agenda, sondern mit der Stimmung im Raum. Warm-ups sind kleine Übungen, die helfen, Energie freizusetzen, ein erstes Lachen zu teilen oder den Kopf für neue Ideen zu öffnen. Sie sind ein unverzichtbares Werkzeug in der Workshop Moderation. Warm-ups dürfen allerdings niemals peinlich sein.
Sie sollten zur Zielgruppe, zum Thema und zum Zeitpunkt im Workshop passen. Manchmal eignen sich eher analytische Aufgaben, manchmal etwas Physisches. Am besten ist es, wenn das Warm-up bereits einen Bezug zum Thema des Workshops hat.
Kategorien von Warm-ups
Warm-ups lassen sich grob in vier Kategorien einteilen. Analytische Warm-ups regen das Denken an und helfen, Muster aufzubrechen. Physische Warm-ups bringen Bewegung in den Körper und aktivieren nach langen Sitzungen. Soziale Warm-ups fördern Verbindung und Austausch, besonders wenn sich die Gruppe noch nicht kennt. Thematische Warm-ups knüpfen direkt am Thema des Workshops an und erleichtern den Transfer in die inhaltliche Arbeit. Welche Variante passt, hängt von der Gruppengrösse, der Erfahrung der Teilnehmenden und der Workshop-Phase ab.
1. Neun-Punkte-Problem
Das 9-Punkte-Problem ist ein Klassiker. Normalerweise gibt es eine bekannte Lösung: die 9 Punkte mit vier zusammenhängenden geraden Linien verbinden. Doch es geht noch kreativer. Manche schaffen es mit nur drei Linien, andere mit einem dicken Pinselstrich. Man kann die Punkte ausschneiden und auf eine Linie kleben oder das Papier einrollen und einen Strich entlang der Rolle ziehen.
Die meisten Menschen hören auf, sobald sie eine Lösung gefunden haben. Diese Übung zeigt eindrucksvoll, dass es fast immer mehr als nur einen Weg gibt. Ein ideales Warm-up für Ideenworkshops und auch online gut einsetzbar.
2. Low Tech Social Network
Das Low Tech Social Network stammt aus dem Buch Gamestorming und ist eine hervorragende Methode, um Menschen ins Gespräch zu bringen. Teilnehmende gestalten auf einem grossen Papier ihr eigenes Profil, zum Beispiel mit Name, Interessen oder Projekten. Für zusätzlichen Spass sorgt es, wenn die Sitznachbarin oder der Sitznachbar das „Profilfoto“ zeichnet.
Anschliessend werden die Profile an einer grossen Papierwand angebracht und miteinander verbunden. Auf diese Weise entstehen spielerisch Netzwerke, die sichtbar machen, was die Gruppe gemeinsam hat. Besonders für Kick-off-Meetings, wenn sich ein neues Projektteam erst noch kennenlernen muss, ist dieses Warm-up ideal. Farben und Symbole bringen zusätzlich Lebendigkeit.
3. Danish Clapping
Nach dem Mittagessen ist die Energie oft im Keller. Danish Clapping ist eine Aktivierungsübung, die schnell wieder Schwung in die Gruppe bringt. Zwei Personen stehen sich gegenüber und klatschen abwechselnd in einem Rhythmus. Dann wechseln Partner und Geschwindigkeit. Schon nach kurzer Zeit lacht die ganze Gruppe.
Dieses Warm-up aktiviert den Körper, fördert Koordination und hebt die Stimmung. Es eignet sich perfekt für längere Workshops oder als kleine Auflockerung zwischendurch. Erklärvideo
4. Der Zaubertrick mit Händeknoten
Dieser Warm-up sorgt für einen kleinen Show-Effekt und echte Verblüffung. Die Moderatorin verschränkt ihre Hände, dreht die Arme und gibt Anweisungen, die die Gruppe nachmacht. Dann fordert sie einen Teilnehmenden auf „die richtige Hand zu nehmen“ und löst dabei ihren „Knoten“ unauffällig. Dann werden alle aufgefordert die Hände zu drehen. Sie selbst schafft die Bewegung problemlos, die Gruppe jedoch nicht. Das sorgt für Lacher und macht alle sofort wieder aufmerksam. Am besten passt dieser Trick als kurzer Energizer zwischendurch. Zu kompliziert? Hier ein einfaches Erklärvideo
5. Semantische Intuition
Die Semantische Intuition ist eine Kreativitätstechnik, die sich auch wunderbar als Warm-up eignet. Zwei Wörter werden zufällig aus einer vorbereiteten Liste gezogen und zu einem Kunstwort kombiniert. Dieses Kunstwort löst sofort neue Assoziationen aus: Wie könnte so ein Produkt aussehen? Welchen Nutzen hätte es? Wer würde es verwenden?
Ein Beispiel: Die Begriffe „Rucksack“ und „Ventil“ werden zum „Rucksack-Ventil“. Daraus entstehen Ideen für flexible Fahrradrucksäcke. Das Gleiche funktioniert auch mit Küchengeräten, zum Beispiel einer „Salat-Presse“ oder einem „Wein-Toaster“. Diese Technik zeigt, wie schnell unser Gehirn ins kreative Denken einsteigen kann und ist besonders für Innovationsworkshops geeignet. Methodenbeschreibung
Tipps für den Einsatz von Warm-ups
Warm-ups sollten meist nicht länger als drei bis fünf Minuten dauern. Ein oder zwei Warm-ups über den Tag verteilt reichen völlig, zu viele wirken schnell künstlich. Achte darauf, dass die Übungen zur Gruppe passen. Alter, Kultur und Vorerfahrungen spielen eine Rolle. Und vergiss nicht: Viele Warm-ups lassen sich auch online einsetzen, zum Beispiel über digitale Whiteboards oder in Breakout-Räumen.
Fazit Warm-ups:
Warm-ups machen den Unterschied Warm-ups sind mehr als Spielereien. Sie sind ein strategisches Werkzeug in der Workshop Moderation. Sie setzen Energie frei, fördern Kreativität und schaffen Verbindung zwischen den Teilnehmenden. Entscheidend ist, dass sie passen – zur Gruppe, zum Moment und zum Workshopziel.
Ob analytisch wie das 9-Punkte-Problem, sozial wie das Low Tech Social Network oder aktivierend wie Danish Clapping: Mit den richtigen Warm-ups legst du den Grundstein für erfolgreiche Workshops.